Freiheit der Venus
Ob mit oder ohne Ausrufezeichen:
„Freiheit der Venus!“ ist der weiblichen Selbstbestimmung gewidmet.
Die Venus ist neben der Erde der einzige Planet unseres Sonnensystems, der nach einer weiblichen Gottheit benannt wurde. Der stilisierte Handspiegel der Göttin Venus dient unter anderem als Symbol für das Weibliche Geschlecht, die Frauenbewegung und Feminismus.
In meiner Darstellung nimmt sich Venus die Freiheit, nicht sich selbst im Spiegel zu betrachten, sondern der Welt den Spiegel vorzuhalten. Ihre Haltung zeigt Selbstbewusstsein, Stärke und Humor.
Ausgehend von vorgeschichtlichen Frauenbildnissen wie die „Venus von Hohle Fels“, „Venus von Willendorf“ oder die „Venus vom Galgenberg“, die mit Ihren ausladenden Körperformen als Fruchtbarkeitssymbole oder Statuen von Muttergottheiten eingeordnet werden, rücken in der Antike Erotik und Schönheit der Venusdarstellungen in den Vordergrund. Nacktheit wird in der Geschichte der künstlerischen Frauendarstellungen nicht als obszön, sondern als Ausdruck von Schönheit, Tugend und Göttlichkeit verstanden. Botticellis berühmte „Geburt der Venus“ zeigt eine eher schamhafte Körperhaltung, die aus Sicht der christlich geprägten Renaissancekünstler der Nacktheit Würde verschafft.
Keramik, teilglasiert, 85 x 30 x 30 cm